Klassifizierung nach DIN

Gips wird heute – wie bereits im Altertum – in großen Mengen zum Bauen eingesetzt, ist aber auch durch seine einfache Verarbeitung, große Festigkeit und Formtreue im Handwerk, in der Industrie wie auch bei Künstlern und Bildhauern ein gern benutzter Werkstoff zur Erstellung von Modellen und Formen.
An heutige Dentalgipse sind die Anforderungen vergleichsweise deutlich höher und je nach Verwendungszweck höchst unterschiedlich. Um die Eigenschaften für die verschiedenen Anwendungen klar zu Definieren, wurde durch das Deutsche Institut für Normung eine entsprechende Definition (DIN EN ISO 6873) herausgegeben, die sowohl technische Werte, Anwendungsgebiete, Prüf- und Verarbeitungsverfahren definiert.

Die DIN EN ISO 6873 teilt daher die Dentalgipse in derzeit 5 Typen ein.

Einteilung von Dentalgipsen

Typ 1: Abdruckgips
Der Abdruckgips hat seinen Namen nach seinem Verwendungszweck, er dient auch heute noch der Fixation von Kronen nach ihrer Einprobe für eine geplante Brückenarbeit und ist ebenso zur Abformung der Schleimhaut für einen Funktionsabdruck geeignet. Abdruckgips ist feinkörniger Alabastergips mit Zusätzen von Abbindebeschleunigern, außerdem enthält er noch Farb-, Füll- und Geschmacksstoffe.

Typ 2: Alabastergips
Der Alabastergips ist ungeeignet für Meistermodelle, aber ein ‚Material für Reparatureinbettungen, Situationsmodelle, Vorgüsse, Eingipsungen im Artikulator und auch für Modelle zum Anfertigen von Funktionslöffeln. Aus diesem Alabastergips sollten keine Arbeitsmodelle hergestellt werden, da er zu weich ist. Leider wird er –fälschlich– oft als Modellgips bezeichnet. Alabastergips ist auch nicht als Küvettengips geeignet. Denn da er sehr viel Anmischwasser benötigt, ist er porös und nicht druckfest.

Typ 3: Modellhartgips
Der Hartgips oder Modellhartgips, ist das Material für alle Modelle, auf denen keine Präzisionsarbeiten angefertigt werden. Er ist auch ein gutes Material für Gegenkiefermodelle (Gegenbissmodelle) und Küvetteneinbettungen. Dem Hartgips wird in den Normen eine etwas höhere lineare Abbindeexpansion zugestanden und auch die Festigkeitsanforderungen sind nicht so hoch wie an Superhartgipse. Er sollte in der plastischen Phase eine sehr gute Fließfähigkeit haben, um eine exakte Detailwiedergabe zu garantieren und weder zu flüssig noch zu viskös sein um eine möglichst kurze Vibrationszeit einhalten zu können.

Typ 4: Superhartgips (geringe Expansion)
Der Superhartgips sollte immer bei Präzision verlangenden zahntechnischen Arbeiten verwendet werden, also bei Stumpf- und Sägemodellen. Dieser kann auch als Küvettengips verwendet werden, wenn der Kunststoff unter hohem Druck eingespritzt wird. Die Anforderungen der Normen sind für den Superhartgips wesentlich höher als für den Modellhartgips. Er muß minimalste Expansionswerte, präzise Gieß- und Abbindezeiten, sowie hohe Endhärten vorweisen können um den Ansprüchen der modernen Zahntechnik zu entsprechen.

Typ 5: Superhartgips (hohe Expansion)
Dieser Superhartgips wird gerne als Modellmaterial für totale Prothesenarbeiten benutzt. Denn da es zu Schrumpfung des Kunststoffes kommt, wird durch das vergrößerte Modell die Kunststoffkontraktion teilweise kompensiert.

 


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